Tutorials - Webserver allgemein
Folgende Fragen werden hier erklärt:
- Was ist ein Webserver?
- Wozu braucht man einen Webserver?
- Vorausetzungen für den Betrieb
- Vorstellung einiger Programme
- Sicherheitsaspekte
Was ist ein Webserver?
Das Wort "Server" kommt aus dem Englischen
(to serve). Das heißt auf deutsch übersetzt nichts weiter
als "bedienen" oder "servieren".
Der Webserver serviert Deinem Rechner Daten, d.h. der Webserver
ist zunächst ein Rechner, der unterschiedlichste Dateitypen
bereitstellt: Texte, Bilder, Musik, Videos, etc. Man muß dem
Server lediglich sagen, welche Daten er bereitstellen soll. Neben
reinen Textdokumenten kann ein Webserver jedoch auch Programme wie
Zugriffszähler und Datenbankzugriffe ausführen, deren
Ergebnisse in Form von Texten oder Bildern auf unserem Browser erscheinen.
Also: du mußt als erstes ein Programm, den Webserver eben,
auf Deinem Rechner installieren, und mußt diesem Programm
dann sagen, welche Dateien es auf Zugriff zur Verfügung stellen
soll.
Wozu braucht man einen Webserver?
Nun, es ist doch interessant, eine eigene Homepage ins Internet zu stellen. Diesen Job erledigt man für gewöhnlich über einen Provider. Provider (to provide; engl. = versorgen) sind an das weltweite Datennetz angeschlossen und vermitteln diesen Zugang weiter an Privatpersonen, Bildungseinrichtungen, Firmen etc. Das ist die bequemste Variante. Jedoch ist es problemlos möglich, die Homepage "von zu Hause aus" in das weltweite Netz zu stellen. Außerdem kann man bei der Entwicklung der Homepage schon einen eigenen Webserver in Betrieb nehmen, was spätestens dann sinnvoll ist, wenn man dynamische Seiten mit PHP und MySQL entwickelt.
Voraussetzungen für den Betrieb eines Webservers
Es sollten folgende Dinge vorhanden sein:
-
Ein (älterer) separater Rechner (bei dem auch ruhig etwas
kaputtgehen kann, ohne dass man sich ärgern muss).
Er sollte jedoch über ausreichend Speicher verfügen (mind. 128 MB) und für den Einsatz eines Betriebssystems wie z.B. Windows NT mit einem 166er PI-Prozessor ausgestattet sein. Das reicht für den Anfang. Nachher, wenn es vielleicht mit PHP und MySQL losgeht, darf es dann auch von allem mehr sein. Natürlich kann man als Betriebssystem auch Linux nehmen, aber darauf möchte ich auf diesen Seiten nicht näher eingehen. - Grundkenntnisse in HTML um Internetseiten zu erstellen, ferner solltest du Dich mit dem Internetprotokoll "TCP/IP" ein wenig auskennen und auch wissen was "Ports" sind.
- Günstigerweise ein DSL-Anschluss mit Flatrate (wenn der Rechner nachher evtl. immer im Netz sein soll)
- Ein Account bei "DynDNS.org" oder einem anderen Dienst, damit Dein Rechner über die dynamische IP-Adresse, die du von Deinem Provider zugewiesen bekommst, über einen Namen (wie z.b. 'http://xyz.dyndns.org') erreichbar ist. Ich komme später noch näher darauf zu sprechen.
Vorstellung einiger Programme
Da gibt es natürlich eine ansehnliche Zahl an Programmen, die folgendes mehr oder weniger gut leisten: ein guter Webserver sein. Darum kann und will ich hier auch nur einige Programme vorstellen, und zwar die bekanntesten. Da ich im späteren Verlauf speziell auf den Apache-Webserver eingehen will, kann ich die Programme allerdings nur kurz vorstellen. Die weiteren Informationen musst du dir von der Herstellerseite oder von anderen Hilfeseiten im Internet suchen.
AIDeX Mini-Webserver
, Deutsch, kostenlos
Der AIDeX Webserver ist eine handliche HTTP-Server-Software zur Bereitstellung
von Dateien im Internet und zum Hosting eigener Internetseiten.
Das Programm kann mehrere Besucher gleichzeitig bedienen (Multi-Threading) und unterstützt
das Anbieten von Dateien bis jeweils 2 Gigabyte Größe.
Klein, handlich, einfach zu bedienen - Super!
Xitami Webserver, Englisch, kostenlos
Der Webserver von Xitami ist ein guter Webserver der sowohl für
Anfänger als auch für Fortgeschrittene bis zum Profi geeignet
ist. Der Server bietet FTP und HTTP Zugriff mit CGI/PERL Script
Möglichkeit. Private Webpages kann man in einen vorbereiteten
Ordner unterbringen und mit einem HTACCESS-Schutz versehen. Natürlich
kann man auch andere Dokumente per HTACCESS schützen. Er ist
in der aktuellen Version PHP3-tauglich.
Apache
Webserver für Windows, Englisch, Freeware
Mit einer Verbreitung von rund 50% (gemäss Netcraft) ist der
Apache-Webserver der weltweit meistverbreitete Webserver, da dieser
extrem leistungsfähig und stabil ist. Ursprünglich nur
für Unix entwickelt, läuft er mittlerweile auch sehr gut
unter Windows.
Vorteile des Apache:
- gratis, Open Source
- extrem leistungsfähig und stabil
- wird laufend weiterentwickelt
- für verschiedene Betriebssysteme
- breite Konfigurationsmöglichkeiten
- modularer Aufbau
Nachteile des Apache:
- keine grafische Oberfläche
- erfordert Einarbeitungszeit
Sicherheitsaspekte
Bevor du auch nur im entferntesten daran denken kannst, einen eigenen Rechner ins Internet zu stellen, solltest du Dir vorab einige Gedanken über die Sicherheit machen. Es ist zwar schön, einen eigenen Server laufen zu haben, wenn jedoch auf dieser Kiste noch weitere Dienste und Programme laufen, kann das ganze schnell unsicher werden, und auch die Stabilität des Systems ist vielleicht nicht mehr gewährleistet. Folgende Sachen sollte man wissen:
- Ein WebServer ist normalerweise 24h online. Damit haben auch Hacker 24h pro Tag Zeit, um irgendwelche Dumheiten anzustellen!
- Der WebServer sollte ausser den WebSeiten welche man veröffentlichen will, nichts enthalten.
- Selbst wenn man die Adresse noch nicht herausgegeben hat, werden Hacker oder deren Programme versuchen, einzudringen.
- NIEMALS den privaten Arbeitsrechner für solche Zwecke verwenden! Persönliche Daten könnten sonst in fremde Hände fallen.
- Sei immer up to date! Schaue regelmässig nach neueren Software-Versionen und achte darauf, welche Fehler mit der neuen Version behoben wurden. Nichts ist schlimmer, als wenn auf einem Server eine völlig veraltete Serversoftware läuft, die diverse bekannte Bugs enthält! Das ist für Hacker mal eben ein "Häppchen zwischendurch".
- Wenn schon Windows auf dieser Kiste läuft, setze wenigstens ein einigermassen sicheres Betriebssystem ein! Sachen wie Win9x und Win Me mögen zwar zum Spielen toll sein, aber als Grundlage für einen Webserver haben sie nichts verloren (es sei denn du setzt ihn nur für Testzwecke zuhause ein). Wir reden hier also von Windows NT/2000 mit aktuellstem Servicepack und deaktiviertem Tüttelkram wie IIS (Internet Information Server). Wirf den ganzen überflüssigen Ballast über Bord, im Internet gibt es genug Seiten, die beschreiben, wie man Windows entschlacken und beschleunigen kann. Wer sich darum Gedanken macht, welches Hintergrundbild und welcher Systemklang auf seinem Server am schönsten ist, hat den Sinn und Zweck einer solchen Installation missverstanden.
Wenn du diese Ratschläge beachtest, gibt es keinen Grund, weshalb ein Windows-Rechner nicht als Servergrundlage dienen soll.